Schamanisches

Schamaninnen und Schamanen gab es weltweit in allen ursprünglichen Kulturen. Und es gibt sie immer noch.

Sie sind Übersetzer und Vermittler zwischen den Welten. Sie sind eine Schnittstelle zwischen unserer alltäglichen, sichtbaren Wirklichkeit und der spirituellen, unsichtbaren, geistigen Seelenwelt, sowohl auf der persönlichen Ebene des Einzelnen als auch gesamtgesellschaftlich.

Schamanen wandern zwischen dem zivilisierten kultivierten Leben und der wilden Natur, zwischen unserem inneren Selbst und der äußeren Welt. Sie sind „Erinnerer“. Sie erinnern an die Verbundenheit aller Wesen, aller Zeiten und Welten, an Traditionen, Riten und Jahresfeste. Sie erinnern uns an unsere Einzigartigkeit, unseren Mut, an das Lied unseres Herzens. Sie sind Berater, Priester, Seelsorger, Heiler.

Bei all dem sind sie weder Heilige noch Übermenschen. Die Schamanen, denen ich begegnen durfte, waren zutiefst menschlich, wissend, verständnisvoll, schlau wie Füchse und doch fehlerbehaftet, mit einer großen Portion Humor, magisch und gleichzeitig sehr pragmatisch und bodenständig.

Wenn ich eine Berufsbezeichnung für mein Tätigkeitsfeld wählen sollte, so wäre es die der „Schamanin“. Der Begriff beschreibt für mich eine Lebenseinstellung und einen Lebensweg. Schamanismus – wie ich ihn verstehe und praktiziere – umfasst sowohl die traditionellen schamanischen Methoden und Rituale (z.B. Seelenrückholung / indigene Traumatherapie, Entsetzung, diverse Trancereisen, Krafttiere, Schattenarbeit, Reinigungsrituale, Visionssuche, Heilkreise, Tanz) als auch die modernen Formen (wie Systemische Arbeit, Aufstellungen, Leibarbeit nach Dürckheim, geführtes Zeichnen, Energiearbeit).